Sommergrüße

Es ist Sommer - Reisezeit, Mußestunden, Zeit zum tieferen Eintauchen in Neues. Und deshalb:
* bieten wir Ihnen hier ein Angebot für die beiden folgenden Monate August und September
* bringen wir hier ein Schmankerl, das zugleich ein bißchen mehr Zeit benötigt, um damit vertraut zu werden
* wünschen wir Ihnen eine ereignis- und ideenreiche Sommerzeit voller neue Denkanstöße und Inspiration.


Ideenfindungsmethode CPS

CPS - die 3 Buchstaben stehen für Creative Problem Solving: Kreatives Problemlösen. CPS ist weniger eine Technik, vielmehr eine Methode, die sich an dem kreativen Prozess orientiert und in mehreren Schritten von einer Problemstellung über die Ideensammlung bis hin zur Lösungsformulierung verläuft.

Entwickelt von Sydney Parnes und Alex Osborn, zwei Pionieren der Kreativität, umfasst diese Methode eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken und ist von ihrem Wesen her offen, d.h. ausbaufähig angelegt. Ihre herausragendstes Merkmal ist die Vereinigung von divergentem (sammelndem) und konvergenten (fokussierendem) Denken in jedem Teilschritt. Darüberhinaus unterliegt sie dank einer mittlerweilen 50-jährigen Entwicklungsgeschichte einer ständigen Weiterentwicklung - was bedeutet, das die Anzahl und Benennung der einzelnen Teilschritte in der Vergangeheit anders war .... und in der Zukunft wieder anders sein kann. Gelebte Kreativität.

Wie Sie vorgehen

Merkmal  Flexibler Prozess um kreative Lösungen für existierende Probleme zu entwickeln.  
Einsatz für  * Existierende konkrete oder unkonkrete Problemstellungen
* Aufgaben, die nach einer Lösung verlangen
* Fragestellungen, die von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet werden sollen
* Sitzungen, die Struktur benötigen  
Denkrichtung   In jedem Teilschritt:
* divergent: öffnendes, möglichkeitsorientiertes Denken
* konvergent: fokussierendes, auswählendes, kritisches Denken  
Geeignet für  Fortgeschrittene, anfangs unter Anleitung;
Einzelpersonen und Teams  
Zeitbedarf  ab 30 Min. - mehrere Tage  
Voraussetzungen  Einzelanwendung
* Papier und Stift, oder
* Flipchart und Marker
Gruppenanwendung
* Flipchart und Wandplakat
* dicke Stifte  
Vorgehen  Vorbereitung
* Spielregeln für Vorgehensweise bekannt machen + vereinbaren

1. Phase: Die Herausforderung erkunden
Das Ziel identifizieren

divergent
* kurze Beschreibung der Aufgabe
* Entwicklung vieler Statements die beginnen mit "Ich wünsche mir, dass ..." oder "Wäre es nicht schön, wenn ..."
* Einbezug ausgewählter Fragen zur Konkretisierung der Wünsche
konvergent
* Der "Problemeigner" trifft eine Auswahl
* Als Mindestkriterien gilt es die BEV-Regel zu beachten (im Original: 3 I's)
- Bedeutung: Ist der ausgewählte Wunsch von Bedeutung?
- Einfluss: Haben Sie entscheidungsgebenden Einfluss darauf?
- Vorstellung: Halten Sie nach etwas Neuem Ausschau?
Resultat: Eine Aufgabenstellung, an der Sie arbeiten möchten.
Daten sammeln
divergent
* Erstellen einer langen Liste von Fakten über die Ausgangssituation
* dabei Benutzung der 6 W-Fragen (Wer, Was, Wo, Wann, Warum, Wie)
konvergent
* Der "Problemeigner" markiert die relevanten Eckdaten
* Eine Gruppe kann ihn dabei durch Fragen oder Impulse unterstützen
Resultat: Die Schlüsseldaten sind erkannt und benannt.
Das Problem klären

divergent
* Verschiedene Perspektiven kreieren unter Zuhilfenahme der Formuliereungen:
- "Wie ..." / "Wie könnte ..." / "Auf welche Weise könnte ..."
* Ziele benennen und hinterfragen (z.B. durch: "Was hindert Sie noch daran ..."
* An die ideale Situation denken, was wäre der ideale Zielzustand
* positive und anziehende Worte miteinbauen
konvergent
* Auswahl eines Statements, das genau das beschreibt, was wirklich zu lösen ist
* Einbezug verschiedener Auswahltechniken, wie Clustering und auch die (o.g.) BEV-Regel
Resultat: Ein Statement, das exakt den Startpunkt für den nächsten Schritt (die Ideensamlung) markiert.

2. Phase: Ideen generieren

Ideen entwickeln
divergent
* Das eigene Denken "stretchen", um soviele Ideen wie möglich zu entwickeln
* Nutzung einer, mehrerer oder einer Kombination von vertrauten Kreativtechniken
konvergent
* Lesen aller Ideen vor der Auswahl und ggf. umformulieren
* Auswahl der anziehendsten, erfolgsversprechendsten Ideen
Resultat: Eine Anzahl an erfolgversprechenden Ideen, die für eine weitere Verfeinerung im nächsten Schritt bereitstehen.

3. Phase: Aktion planen
Auswahl und Stärkung von Lösungsmöglichkeiten

Auswahl
* Eine evtl. noch zu große Anzahl an vorhandenen Ideen weiter reduzieren
* U.U. Ideen kombinieren oder weiter verfeinern
* Abschließendes Statement: "Was ich mich selbst tun sehe, ist ...."
Stärkung
* Alle Bedenken gegen die ausgewählte Idee auflisten
* Mit Hilfe einer Matrix Anregungen sammeln, wie die Bedenken überwunden werden können
Resultat: Eine oder mehrere vielversprechende Lösungen, die bewertet, entwickelt und zur Implementierung vorbereitet sind; Wortlaut: "Was ich mich selbst JETZT tuen sehe, ist ..."
Entwicklung eines Aktionsplans
divergent
* Finden vielfältiger Quellen der Unterstützung - wie auch der Widerstände für bzw. gegen die Lösung
* Nutzen der 6-W-Technik
* Brainstorming, um die Hindernisse zu überwinden bzw. die Unterstützungsmöglichkeiten zu aktivieren
* Auflistung möglicher Aktionsschritte, um die Lösung in die Praxis umzusetzen
konvergent
* Auswahl der Aktionsschritte
* Zeitliche Reihung in einem Aktionsplan / Maßnahmenplan (Was - Wie - Mit wem - Bis wann - welche Check-Möglichkeiten)
Resultat: Ein detaillierter Maßnahmenplan, um Ihre Lösung effektiv in die Praxis umzusetzen und die notwendigen Veränderungen zu managen: WER macht WAS bis WANN, WIE / mit WEM und mit WELCHEM ERGEBNIS?  
Variationen  keine direkten Variationen,
als Weiterentwicklung/ Variation können die ThinkX™-Methode und das Simplex™-System angesehen werden; Verwandtschaft besteht ferner zum OPM und zur Idealog™-Methodik;
die Anbindung an das FourSight™-Modell ergänzt die Methode um ein Profiling-Instrument (Stand: Dez. 06).
Die einzelnen Teilschritte können im gewissen Umfang ausgetauscht werden;
darüberhinaus lassen sich viele der bekannten Kreativtechniken nahtlos einbinden.  


Was Sie beachten sollten

Do's (Wichtig)...........   * Oberster Grundsatz in jedem Teilschritt: Start mit divergentem Denken
* d.h.: keine Kritik ist erlaubt
* das anschließende konvergente Denken lässt Kritik in einer konstruktiven Weise zu, um die Idee/n auszuwählen, zu verfeinern und zu stärken  
und Dont's (Todsünden)   - bewertendes Denken VOR möglichkeitsorientiertem Denken  
Vorteil  * Komplexe Methode um Probleme intensiv zu beleuchten und zu lösen
* Starke Problemfokussierung
* Ist von Einzelpersonen und Gruppen gleichermaßen nutzbar
* Basiert auf einer dynamischen Balance von divergentem und konvergentem Denken
* Integriert nahtlos die meisten der bekannten Kreativtechniken
* Reihenfolge kann in einem gewissen Umfang flexibel gehandhabt werden
* Unterliegt einer ständigen Forschung und Weiterentwicklung  
Nachteil  - Sehr komplexe Methode
- in Deutschland noch wenig bekannt
- Braucht Übung und ist anfangs gewöhnungsbedürftig
- eine Anleitung ist anfangs notwendig
- die Phase der Ideenentwicklung kommt etwas schwach weg
- Bedingt durch die permanente Weiterentwicklung können sich einzelne Schritte stark verändern  


Ihr Nutzen

CPS ist eine starke Methode, um Aufgabenstellung und Probleme hochstrukturiert und sehr effizient anzugehen und Lösungen hierfür zu entwickeln. Ihrer anfänglichen Komplexität steht positiv entgegen, dass sich fast alle der bekannten und geläufigen Kreativtechniken nahtlos einbinden lassen und somit eine Vertrautheit zur Methode schnell herzustellen ist. Einmal geläufig, kann sie sich schnell zu einer Art "Schweizer Taschenmesser" der Problemlösung entwickeln und beeinflusst nicht nur das Problemlöseverhalten von Einzelpersonen und Teams, sondern prägt auch eine lösungsorientierte Grundeinstellung. Diese Geisteshaltung macht sich als Vorteil selbst in "normalen" Sitzungen bezahlt.

Anmerkung

Die Schritte des CPS-Prozesses sind hier vereinfacht dargestellt. Bei Interesse an weiteren Informationen nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


Artikel des Monats Oktober 05
Artikel des Monats Juli 05