Geistesblitze praktisch zünden

Herzlich willkommen im Neuen Jahr 2005. Wir wünschen Ihnen ein Jahr voller zündender Ideen, kreativer Denkanstöße und inspirierender Geistesblitze.

Unsere Impulse für Sie in der Reihe "Artikel des Monats 2005" sind kreative Methoden und Techniken zur Ideenfindung.


Jeden Monat 1 Methode mit Beispielen und Tipps zur praktischen Anwendung.

Auf geht's

Sie möchten Ideen finden? Ganz viele? Für eine gestellte Aufgabe?
Gut!
Dazu brauchen Sie ...

eine Aufgabe und ein definiertes Ziel als Startpunkt

eine wirkungsvolle Kreativitätstechnik oder -methode

förderliche Rahmenbedingungen, wie: die richtigen Personen * notwendige Arbeitsmaterialien * Zeit.



Voraussetzungen zum erfolgreichen Methodeneinsatz

Um kreative Methoden zielgerichtet und wirkungsvoll einzusetzen, bedarf es folgender Informationen:

Welcher Art ist die Aufgabenstellung - oder das zu lösende Problem?

Und: Welche Methode eignet sich zur Bearbeitung am Besten?



Probleme kreativ lösen

In der Ausgabe Juli 03 - "Kreativität als Schlüsselqualifikation zur Problemlösung" - haben wir beschrieben, welche Problemarten in der angewandten Kreativität unterschieden werden. Wichtig für alle, die sich einer Aufgabenstellung - oder einem Problem - mit Hilfe einer Kreativitätstechnik nähern möchten.

Unterschiedliche Aufgabenstellungen erfordern individuelle Herangehensweisen. Es ist z.B. etwas grundsätzlich anderes, für ein Problem so viele Lösungen wie möglich zu sammeln, verglichen damit, für eine gegebene Aufgabe geeignete Bewertungskriterien festzulegen.

Insbesondere die sogenannten „schlecht strukturierten Problemen“ sind es, die sich als Aufgabenfeld für Methoden und Techniken zur Ideenfindung anbieten. Sie umfassen folgende:

Problemarten  Kennzeichen
und Aufgabenstellungen 
Geeignete Kreativitätstechniken (z.B.):  
Suchproblem  Die Suche von Alternativen/Lösungen anhand vorgegebener Suchkriterien.
Beispiel: Was ließe sich mit einem Ziegelstein anstellen (mindestens 30 Ideen)?  
* alle „Brain“-Techniken wie Brainstorming
* Attribut-Listing
* Mind Mapping  
Konstellationsproblem  Vorhandenes Wissen aus problemfremden Bereichen übertragen und an neue Gegebenheiten anpassen, so dass eine neue System-Struktur entsteht, die dem Sollzustand gleicht.
Beispiel: Wie kann eine neuartige Lampenhalterung beschaffen sein?  
* Kopfstand-Technik
* Synektik
* Mind Mapping 
Analyseproblem  Hier geht es darum, eine Problemstruktur herauszuarbeiten und Strukturen, Elemente und Beziehungen zwischen den Elementen aufzuzeigen.
Beispiel: Welche Funktion soll der neue Arbeitstisch erfüllen (z.B. Multifunktionalität, Haltbarkeit, …)?  
* Mind Mapping 


Kreative Methoden und Prinzipien

Originelle Ideen kommen selten von alleine – es bedarf einer Methode! Kreativitätstechniken sind hierbei ein gutes Hilfsmittel.

Dabei lassen sich alle Kreativitätstechniken und Methoden nach ihren zugrundeliegenden Prinizpien ordnen. Kennen Sie das Prinzip, fällt es Ihnen leicht, eine effektive Technik auszuwählen - und damit erfolgreich Ideen zu entwickeln.

Die nachfolgenden, wesentlichsten Prinzipien helfen Ihnen, schnell und praxisgerecht eine geeignete Kreativtechnik zur Bearbeitung Ihrer Aufgabenstellung auszuwählen.


Prinzip  Kennzeichen
und Aufgabenstellungen 
Typische Kreativitätstechniken  
Assoziation  Wenn zu einer Problem-/Fragestellung möglichst viele Aspekte gesucht werden und durch Überlagerung von Denkmustern neue Zuordnungen entstehen.   * Brainstorming-Variationen
* Kopfstandmethode
* Mind-Mapping 
Superposition   Wenn eine Problementfernung zu einer Suchfeldauflockerung führt, und so völlig neue Lösungsansätze und innovative Zusammenhänge aufzeigt.   * Reizwortliste
* Semantische Intuition
* ZAK-Methode 
Zerkleinerung   Wenn sich die Aufgabenstellung in kleinere Bestandteile zerlegen läßt, die einzeln für sich veränderbar sind - und sich dadurch eine vollkommen neue Betrachtungsweise auftut.  * Morphologischer Kasten
* Attribut-Listing
* Osborn-Checkliste  
Analogie  Wenn der Vergleich von Merkmalen und Eigenschaften unterschiedlicher Elemente bzw. Elemente aus unterschiedlichen Feldern Gemeinsamkeiten aufzeigt, die zu einer neuen Lösung in einem dieser Felder führen.   * Analogie-Variationen
* Bisoziation
* Synektik  
Abstraktion  Wenn die Frage nach den Hintergründen, Strukturen oder Relationen von Aufgaben- und Problemstellungen ("worauf kommt es eigentlich an") verschiedene Lösungs- und Maßnahmenebenen zur Zielerreichung aufzeigt.   * Progressive Abstraktion
* KJ-Methode
* Problemlösungsbaum 
Als ob  Wenn durch das gedankliche Außerkraftsetzen von Bedingungen, Vorannahmen und Regeln, die die Problemfrage entscheidend bestimmen, sich (Denk-)Grenzen öffnen und neue Alternativen entstehen.   * Was wäre, wenn
* Saatbeet
* Funny associations 
Brainfloating  Wenn ein spielerisches Ideenfinden unter Einbezug aller Sinne, Bewegungsimpulse und dem bewussten Einbau "unlogischer" Methoden zu einer systematischen Aktivierung und Synchronisierung beider Gehirnhälften und, damit verbunden, völligen gedanklichen Neuorientierung führt.  * Dreiklangmethode
* Integrale Impulse
* Potenziertes Profil  


In den nächsten Ausgaben finden Sie die genannten Kreativitätstechniken und praktische Anwendungsbeispiele aus unterschiedlichen Einsatzfeldern. Gerne beanwtorten wir schon jetzt Ihre Fragen zu ausgewählten Methoden. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Nutzen

Kreative Methoden und Arbeitstechniken existieren in großem Umfang. Wenn Sie die Aufgabe, die Sie lösen möchten spontan und sicher in die entsprechende Problemgruppe einordnen können, finden Sie schnell und zuverlässig die Methode, die Ihnen bei der Bearbeitung am meisten nützt.

Die Kenntnis über kreative Prinzipien hilft Ihnen darüberhinaus, bereits im Vorfeld den Erfolg der einzusetzenden Technik zeitsparend einzuschätzen. So vermeiden Sie Irrläufe und steigern die Effizienz Ihrer Ideenfindung!

Die 1-Minuten-Kreativ-Pause

  Synchro 
Bequem und aufrecht im Raum stehen und beginnen, den inneren Motor anzuwerfen. Dazu mit beiden Armen gleichzeitig vorwärts kreisen, behutsam und ausführlich - und dann wechseln und das ganze rückwärts. Nun etwas schwieriger: beide Arme gleichzeitig nacheinander vorwärts kreisen - und dann wieder rückwärts. Dann weiter steigern: mit beiden Armen gegeneinander kreisen - und auch hier die Richtung wechseln. Und dann die letzte Herausforderung, sozusagen der Geländegang: Mit beiden Armen vorwärts kreisen, der eine langsam, der andere exakt doppelt so schnell - und dann wechseln, zum anderen Arm oder rückwärts - alles einmal austesten und den eigenen Bewegungsspielraum vergrößern. 


Weitere Anregungen finden Sie in dem Buch Königsweg Kreativität - Powertraining für kreatives Denken.


Artikel des Monats Februar 05
Jahrgang 2005