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Die Vielfalt begreifen |
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Die nachfolgenden Bezeichnungen mögen Sie interessieren * anregen * verwirren * den Kopf schütteln lassen * erheitern * ermutigen.
Fakt ist, dass alle diese Begrifflichkeiten existieren und jeweils unterschiedlichen Zusammenhängen oder Einsatzfeldern von Kreativität entstammen. Und erst das Zusammenspiel einzelner Töne ergibt einen wahren Eindruck von der vollendeten Komposition eines Werkes.
Was ist drin für Sie? Nun, wenn Sie demnächst (wieder) mit jemandem über Kreativität reden, kann es hilfreich sein zu wissen, oder wahrzunehmen, über welche Art von Kreativität sie eigentlich reden. Die menschliche Fähigkeit, das gleiche zu sagen aber etwas völlig unterschiedliches zu meinen, ist g r e n z e n l o s !
Glauben Sie nicht? Voila, denken Sie doch mal bitte kurz an eine Feder .....
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Leopold von Ranke "Es sind die Unterschiede, die Vielfalt bedeuten."
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Folgende Formen der Kreativität unterscheiden sich |
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Absichtliche Kreativität (deliberate creativity): Vorgang, Fähigkeit und Einstellung, Kreativität bewusst und systematisch zur Lösung von Problemen einzusetzen. (Quelle: Universität Buffalo, US, Internationales Institut für Kreativität und Innovation).
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Angewandte Kreativität (applied creativity): Kreativität als Teil der normalen Denkoperationen, die sich folglich in jede Situation einbringen lässt, die Überlegung erfodert. (Quelle: de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996)
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Ästhetische Kreativität: Ausdrucksform eines Individuums, die oft in einem Kunstwerk (z.B. Symphonie, Bild, Gedicht, usw.) resultiert. (Quelle: 1. Wiesbadener Konferenz zum lebensbegleitenden Lernen, Geschka: Kreativität für Lehrende. Wiesbaden 2005)
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Erfinderische Kreativität (inventive creativity): Wo Genialität sich äußert in Material, Methoden und Techniken. (Quelle: I. Taylor: The nature of the creative process. New York 1959)
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Ernsthafte Kreativität (serious creativity): Von de Bono entwickelter Begriff, der Kreativität als Codierungssystem des Gehirns (eines von ihm sobenannten selbstorganisierenden Informationssystem) ausdrückt. Im wesentlichen geprägt durch die Abgrenzung zur künstlerischen Kreativität, wird hier der Schwerpunkt auf die Logik der Kreativität, die Entwicklung konkreter Denkfertigkeiten und die Schulung der Wahrnehmung gelegt, als Grundlage für den nutzbringenden Einsatz von Kreativitätstechniken und -methoden. (Quelle: de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996)
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Expressive Kreativität (expressive creativity): Spontaner Ausdruck innerer Begeisterung. (Quelle: I. Taylor: The nature of the creative process. New York 1959)
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Hervortretende Kreativität (emergenative creativity): Wo ein vollkommen neues Prinzip oder eine Vorannahme zu neuen Ergebnissen führt. (Quelle: E. P. Torrance in: The nature of creativity. Cambridge 1988)
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Ideengenerierende Kreativität: Prozess des Ideenentwickelns, der oft beruht auf den vier Faktoren "Gedankenflüssigkeit", Flexibilität, Originalität und Ausführung und der darauf abzielt, neue bedeutungsvolle Verbindungen zu schaffen und auszudrücken; der Prozess beinhaltet das Wahrnehmen von Lücken, Paradoxien, Herausforderungen, ungewöhnlichen Gelegenheiten und unterschiedlichen Perspektiven - und das Entwickeln von Alternativen. (Quelle: Fox, J. Michael / Fox, Ronni L.: Exploring the nature of creativity. Dubuque 2000)
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Innovative Kreativität: Wo Verbesserungen durch Modifikation entstehen unter Einbezug des entwerfenden Denkens. (Quelle: I. Taylor: The nature of the creative process. New York 1959)
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Kindliche Kreativität: Angeborene Form der Kreativität, die sich oft im Spiel oder im absichtslosen Handeln wiederfindet, und durch einen offenen, unverbildeten Blick auszeichnet. Sie äußert sich sehr verschiedenartig - expressiv durch eine bisweilen überbordende Phantasie, Neugier, Faszination und Energie, oder internal durch eine in sich selbst versunkene Beschäftigung mit einer bestimmten Sache oder einem Gegenstand - und wird von inneren Bildern, symbolischem Denken und ganzheitlichen Anforderungen ebenso genährt wie von einer permissiven (erlaubnisgebenden) Umwelt. Amerikanische Untersuchungen haben den Begriff "4th grade slump" geprägt für das Phänomen, das eine zu formalistische und "fehlerbetonende" Schulausbildung etwa ab der 4. Klasse ihre "Wirkung" zeigt und zu einem nachweisbaren Rückgang der Kreativität führt. Dieser Effekt verstärkt sich bei vielen Menschen durch Studium, Ausbildung und Beruf noch und gipfelt schließlich oft in dem Glaubenssatz "Ich bin nicht kreativ". (Quelle: nach de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996; www.familienhandbuch.de; Fox, J. Michael / Fox, Ronni L.: Exploring the nature of creativity. Dubuque 2000; Luther, Michael / Gründonner, Jutta: Königsweg Kreativität. Paderborn 1998)
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Künstlerische Kreativität: Die künstlerische Kreativität findet sich in außergewöhnlichen Bildern, Musikstücken oder Design; sie beschränkt sich dabei nicht auf die reine Abbildung, sondern geht über sie hinaus, indem sie das Vorbild durch künstlerische Gestaltung transformiert. (Quelle: nach www.infoquelle.de)
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Praktische Kreativität: Die praktische Kreativität zeichnet sich aus durch ungewöhnliche Lösungswege für (knifflige) Probleme im Alltag. (Quelle: www.infoquelle.de)
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Problemlösende Kreativität: Zielgerichtet eingesetzte Fähigkeit um Probleme zu lösen und Innovationen hervorzubringen. (Quelle: 1. Wiesbadener Konferenz zum lebensbegleitenden Lernen, Geschka: Kreativität für Lehrende. Wiesbaden 2005)
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Produktive Kreativität (productive creativity): Äußert sich durch die Gestaltung kunstvoller oder wissenschaftlicher Endprodukte unter Einbezug "freien kontrollierten Spiels". (Quelle: I. Taylor: The nature of the creative process. New York 1959)
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Radikale Kreativität: Hier geht es darum, vorsätzlich Standards zu ändern und Regeln zu verletzen; Beispiele exponierter Vertreter sind: Arnold Schönberg (Entwicklung der Zwölftonmusik), Pablo Picasso (Kubismus), Albert Einstein (relative Sicht von Zeit und Raum). (Quelle: G. Abel in Th. Stegemann: Den Geist auf grün schalten. Bericht zum 20. Deutschen Kongress für Philosophie. Berlin 2005)
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Schöpferische Kreativität: Oft synonym genutzt zur künstlerischen Kreativität, aber weitergehend in ihrem "Einzugsbereich"; sie umfasst nicht nur Maler, Zeichner, Grafiker und Musiker, sondern alle "Berufe", in denen Gestaltung ein wertgebendes Element ist - wie z.B.: Werbetexter, Drehbuchautoren, Komponisten, Designer, Cartoonisten, Schauspieler, Schriftsteller, Redner. Bösen Zungen behaupten, dass auch Poltiker in diesen Gattungsbereich fallen. (Quelle: in Anlehnung an de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996)
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Wem gehört Kreativität
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