PO Provokative Operation

PO steht für Provocative Operation (deutsch: provokative Operation; auch Mentale Provokation genannt) und bezeichnet eine Kreativtechnik (nach de Bono), die in mehreren Abstufungen mittels provozierender Aussagen (z.B. "Po-Kunden haben Geld zu verschenken", "Po-Kunden haben Zeit ohne Ende", "Po-Kunden verlangen nicht nach Qualität"), und deren Nutzung als Sprungbrett, den Weg für neue Lösungsansätze in der Ideenfindung eröffnet.

Was
Gedanken herausfordern durch provozierende Fragen und mentale Provokation

Wofür
Ideen entwickeln durch systematisches Infragestellen und Außerkraftsetzen von, oft als selbstverständlich angenommenen Grundannahmen

Wann
Phase (2) des Idealog-Prozesses: GENERIERUNG

Was hilft
phantasievoll denken in MÖGLICHKEITEN

Art
Einzel- und Gruppentechnik

Wielange
30-60 min

Für wen
Fortgeschrittene


Womit
-
1 Gruppe (4-12 freiwillige TN)
- 1 Moderator, der die Methode kennt
- Material: Flipchart, Stifte, Tape

Wie
- Spielregeln
klären + vereinbaren
- 1. Schritt: Aufgabenstellung visualisieren; Beispiel: Wie können wir unseren Absatz steigern?
-
2. Schritt: Die Fragestellung bzw. Teile der Aufgabenstellung (die oft stillschweigend als gegeben vorausgesetzt werden)wird (/ werden) aufgegriffen und provokativ ergänzt/ verändert/ verfremdet Dabei wird ein Statement formuliert, das das Wort "PO" als sichtbares Symbol für eine mentale Provokation enthält.
Beispiele:
- PO-Kunden haben Geld wie Heu – und lieben es, Geld auszugeben.
- PO-Restaurants haben keine Speisekarten
- PO, wir brauchen keine Waren abzusetzen.
- PO, wir verkaufen das Produkt unserer Konkurrenten
- PO-Waren setzen sich von alleine ab.
Grundsätzlich kann jede Aussage, die für selbstverständlich angesehen wird, in Frage gestellt und als Ausgangspunkt für eine mentale Provokation genutzt werden.
- 3. Schritt: Unter dieser Prämisse werden dann im "Brainstorming-Modus" Ideen gesammelt. Die Moderation achtet darauf, dass wirklich mentale Provokationen genutzt werden.
- 4. Schritt: Dann werden die Antworten und Vorschläge einzeln auf die ursprüngliche Fragestellung übertragen.
- Bewertet wird erst nach einer Pause.


Vorteile
- Führt systematisch über die Begrenzungen des gewöhnlichen Denkens hinweg
- "Hebelt" begrenzende Vorannahmen aus und führt in das "laterale Denken" (Querdenken) ein
- Kann auch als Aufwärmtechnik genutzt werden

Nachteile
- Eine provokative Ideentechnik, die analytisch orientierten Beteiligten oder Einsteigern oft nicht liegt
- Braucht Zeit und eine erfahrene Moderation

© CreaJour 2010, Michael Luther


2-Ideenstern
OPTIMIERUNG