Attribut Listing

Bei dem Attribut Listing, einer, dem Morphologischen Kasten verwandten Ideentechnik in 4 Schritten (nach Crawford, geht es um Verbesserung und Weiterentwicklung statt vollständiger Neuerfindung; so kann ein bestehendes Produkt oder Verfahren durch systematisches Variieren bekannter Merkmale u.U. noch einmal interessant gestaltet werden. Dazu wird eine (oft ungenaue) Frage- oder Aufgabenstellung bzw. ein Produkt zuerst in ihre/ seine Einzelelemente aufteilt und für jedes Element die aktuelle Ausprägung und ggf. eine Wunschausprägung festgehalten; die anschließende Ideenfindung für jedes Teilelement kann sich nun an den vorhandenen Merkmalsausprägungen orientieren.

Was
Aufgaben (besonders komplexe) in ihre einzelnen Bestandteile "zerlegen" – und unter Berücksichtigung bisheriger Lösungen separat Ideen finden nach dem Motto: Verbesserung statt Neuentwicklung

Wofür
Verbesserung und Weiterentwicklung statt Neuentwicklung durch systematisches Variieren bekannter Merkmale

Wann
Phase (2) des Idealog-Prozesses: GENERIERUNG

Was hilft
phantasievoll denken in MÖGLICHKEITEN

Art
Einzel- und Gruppentechnik

Wielange
30-60 min

Für wen
Fortgeschrittene


Womit
-
1 Gruppe (4-12 freiwillige TN)
- 1 Moderator, der die Methode kennt
- Material: Wandplakat mit Matrix, Schreibzeug, ggf. PostIts

Wie
- 1. Schritt: Aufgabenstellung
visualisieren; Bsp.: Wie können wir Autos sicher machen?
-
2. Schritt (wie beim Morphologischen Kasten): Das Hauptelement (hier "Auto") wird in seine einzelnen, bestimmenden Teilelemente unterteilt (Beispiel: Fahrer, Reifen, Chassis, Motor, Betankung, ...); diese maximal 4-8 Teilelemente werden in die linke KopfSPALTE einer Tabelle schreiben.
- 3. Schritt: In die 2. Kopfspalte wird nun zu jedem Teilelement die jeweils aktuelle Lösung eingetragen; das zeigt, dass es auf jeden Fall schon eine Lösung gibt, die als gedankliches Sprungbrett genutzt werden kann.
- 4. Schritt (wie beim Morphologischen Kasten): ZEILENweise dann zu jedem Teilelement eine Ideenfindung starten: Was wäre hier denkbar? Die Antworten (je 5-8 Ideen) werden dann zeilenweise in die TabellenZELLEN notiert (idealerweise auf PostIts)
- 5..Schritt (wie beim Morphologischen Kasten): Aus jeder Zeile dann eine Idee (Zelle) umranden und daraus eine erste (von vielen denkbaren) Lösungskombination erstellen


Vorteile
- Liefert ein Repertoire an Lösungskombinationen, die oft einen Fundus für nachfolgende jahrelange Lösungsumsetzung bieten
- Verbindet intuitives und strukturiertes Arbeiten
- Hilft, sich über die Struktur und die Teilelemente einer Aufgabe bewusst zu werden
- Die 2. Kopfspalte liefert durch die aktuellen Lösungen eine gute Vorlage als Startpunkt

Nachteile
- Eher systematische Ideentechnik, die intuitiven Beteiligten gelegentlich nicht liegt
- Braucht Zeit
- Braucht eine sehr gründliche Vertiefung in den 2. Schritt, die Unterteilung der Aufgabe in ihre bestimmenden Elemente; er entscheidet wesentlich über den Erfolg!

© CreaJour 2010, Michael Luther


2-Morphologischer Kasten
2-Mindmapping