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Jahresthema 2006 |
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Komplexe Kreativmethodiken zur Problemlösung
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Kreativmethodik OPM |
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Sie haben von OPM noch nie etwas gehört? Kein Wunder, gibt es doch bislang über diese effektive Vorgehensweise noch nicht einmal im "Mutterland" Deutschland eine Veröffentlichung in Buchform. OPM steht für "Offenes Problemlösungsmethodik" - und ist die deutsche Antwort auf CPS, der amerikanischen Creative Problem Solving-Methodik. Im wesentlichen entwickelt von Horst Geschka ist diese Methodik selbst hierzulande nur wenigen bekannt - und ist doch ungemein wirkungsvoll und schlagkräftig. Wie alle Kreativmethodiken steht OPM auf einer höheren Abstraktionsebene als die reinen Kreativtechniken, was bedeutet, das sie den mehrphasigen Ablauf eines kreativen Prozesses abbildet, in dessen Verlauf sie unterschiedliche Techniken zur Anwendung bringt. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk auf der anfänglichen Klärung des Problems und seiner unterschiedlichen Komponenten, gefolgt von einer präzisen Ideenfindung und -auswahl, bevor eine abschließende Umsetzungsempfehlung entwickelt wird. Die Methodik basiert damit auf und lehnt sich deutlich an CPS, entwickelt aber eine ganz eigenständige (Problemlösungs-) Dynamik, die eine Veröffentlichung und weite/re Verbreitung verdient.
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Wie Sie vorgehen |
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Merkmal
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Flexibler Prozess um kreative Lösungen für existierende Probleme zu entwickeln
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Einsatz für
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* Existierende konkrete oder unkonkrete Problemstellungen * Aufgaben, die nach einer Lösung verlangen * Fragestellungen, die von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet werden sollen * Sitzungen, die Struktur benötigen * Prozessschritte in Innovationsprozessen
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Denkrichtung
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In der Mitte: * divergent: öffnendes, möglichkeitsorientiertes Denken (2. Phase) * konvergent: fokussierendes, auswählendes, kritisches Denken (3. Phase)
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Geeignet für
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* Fortgeschrittene, anfangs unter Anleitung; * Einzelpersonen und Teams
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Zeitbedarf
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ab 30 Min. - mehrere Tage
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Voraussetzungen
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Einzelanwendung: * Papier und Stift, oder * Flipchart und Marker
Gruppenanwendung: * Flipchart und Wandplakat * dicke Stifte * Team
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Vorgehen
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Vorbereitung * Spielregeln für Vorgehensweise bekannt machen + vereinbaren
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HAUPT-ZYKLUS 1. Phase: Problemklärung Abgrenzung und präzise Festlegung der Aufgabe 1. Problembekanntgabe 2. Problemerläuterungen (Problemsteller) 3. Ausräumen von Unklarheiten (Fragen der TN) 4. Problemeinkreisung (Moderator) 5. Ausräumen von Vorbehalten (Moderator) 6. Neuformulierungen (Moderator)
2. Phase: Ideenfindung Breite, kreative Lösungssuche nach Ideen
unter Nutzung von Kreativtechniken (prinzipienausgerichtet): - Techniken der freien Assoziation - Techniken der strukturierten Assoziation - Kombinationstechniken - Konfrontationstechniken - Imaginationstechniken
3. Phase: Ideenauswahl Auswahl und Konzentration auf eine (wenige) Lösungsrichtung(en)
* Auswahl, Fokussierung âuf die Kriterien: - wenige Vorschläge - machbar - wirkungsvoll - effizient - wirtschaftlich
* Aufbereitung der Ideen durch - Sichten: Zusammenfassen - Umformulieren - Verweisen - Strukturieren: Clusterbildung - Gliederung
Anmerkung: Die Auswahl ist in mehreren Stufen vorzunehmen - wobei von Stufe zu Stufe die weniger aussichtsreichen Ideen zurückgestellt werden
4. Phase: Umsetzung Entscheidung über die weiter zu verfolgenden Ideen nach tiefergehenden Analysen
* Intuitive Entscheidung aus einer kleinen Zahl von Favoriten durch - Problemsteller - Höheres Management-Gremium - Nächsthöheren Vorgesetzten - Ringi-System
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Variationen
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Keine direkten Variationen, aber es lassen sich viele der bekannten Kreativtechniken nahtlos einbinden. Der Ablauf kann mehrfach wiederholt werden, wobei bei jedem Durchgang die Detailschärfe zunimmt
Als parallele Methodiken können CPS und Idealog® angesehen werden.
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Was Sie beachten sollten |
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Do's (Wichtig)...........
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* höchste Priorität: saubere Problemklärung * Phasenmodell kann mehrfach durchlaufen werden - wobei sich die Fragestellungen mehr und mehr verfeinern
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und Dont's (Todsünden)
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- bewertendes Denken VOR möglichkeitsorientiertem Denken
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Vorteil
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* Komplexe Methode um Probleme intensiv zu beleuchten und zu lösen * starke Problemfokussierung * ist von Einzelpersonen und Gruppen gleichermaßen nutzbar * beinhaltet divergentes und konvergentes Denken * kann nahtlos viele bekannte Kreativtechniken integrieren * ein Durchlauf oder mehrere, aneinander anknüpfende/ aufeinander aufbauende Durchgänge, dh., Zahl der nacheinander zu durchlaufenden Zyklen ist offen * baut auf den Forschungen des CPS-Modells auf * vereinfacht den komplexen Ablauf des CPS * Einbindung eines oder mehrerer OPM-Zyklus/Zyklen als Prozesselemente an beliebiger Stelle in Innovationsprozessen
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Nachteil
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- Sehr komplexe Methode - in Deutschland noch wenig bekannt - braucht Übung und ist anfangs gewöhnungsbedürftig - eine Anleitung ist anfangs unbedingt notwendig - die Phase der Problemausrichtung ist etwas überbetont - die Phasendefinition könnte "sauberer" sein; so ist z.B. die 4. Phase eher eine verlängerte 3. Phase (Entscheidungsfindung) - ist nicht kongruent in Bezug auf die eingesetzten Denkstile (speziell für 1./ 4. Phase)
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Ihr Nutzen |
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OPM ist eine wirkungsvolle Methodik, um Aufgabenstellung und Probleme hochstrukturiert und sehr effizient anzugehen und Lösungen hierfür zu entwickeln. Unter Einbindung vieler bekannter Kreativtechniken kommt sie schnell "zur Sache" und vereinfacht durch ihre Struktur selbst komplexe Problemlösungsabläufe. Dank ihres modularen Aufbaus kann sie ihre Vorteile in langfristigen Innovationsprozessen wie auch in einfachen Sitzungen ausspielen, um effektive Ergebnisse und eine lösungsorientierte Grundhaltung zu erzielen.
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Artikel des Monats Juli 06 Artikel des Monats Mai 06
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