Allen Typologien gemeinsam ist, dass sie keine Kompetenz, sondern Präferenz "messen".

Netter Satz ... aber: was genau heisst das?

Nun, unter Kompetenz verstehen wir einen erworbenen (Wissens- oder Könnens-)Stand in einem Bereich. Präferenz hingegen gibt die von Hause/ von Natur aus vorhandenen Bedingungen an. Und das heisst im Klartext: Menschen können in vielen Bereichen Kompetenz erwerben, auch in denen, in denen nicht ihre Präferenz liegt - mitunter sogar ein hohes Maß, z.B. wenn es berufliche Gegebenheiten oder andere äußere Umstände verlangen. Nur kostet das meist deutlich mehr Energie als dort, wo bereits eine natürliche Disposition (oder Neigung) vorliegt.

Eine Präferenz dagegen liegt meist nur in wenigen Bereichen vor - und die unterscheiden sich oft von den (erworbenen) Kompetenzen. Eine Typologie trifft also keine Aussage über die Kompetenz, sondern darüber, wo ein Mensch, bezogen auf das zugrunde liegende Konzept seine Präferenz(en) hat. Lesen Sie im folgenden, welche unterschiedlichen Ansätze existieren - und gehen Sie verantwortlich mit diesen Informationen um.

Was das heisst: Stecken Sie NICHT Ihren Nachbarn in eine Schublade ("ich hab's ja immer schon gesagt, der ist ein ...."), sondern stellen Sie einen Bezug zu sich selbst her. Und warum ist dieser Ansatzpunkt der verantwortlichere (und ergiebigere)? Ganz einfach: Weil SIE die (einzige) Person sind, die Sie genau kennen und wo Sie eine verlässliche Aussage treffen (und "verifizieren") können - alles andere wäre Spekulation, Vermutung, Wunschdenken! Sie wissen doch: Jeder Mensch ist individuell - und besteht aus weit mehr Facetten, als es eine Typologie wiedergeben kann.

Ein Satz gilt generell, bezogen auf alle Modelle und auf alle Präferenzen:

Es gibt kein richtig oder falsch - keine von Hause aus gute oder schlechte Präferenz oder Dominanz. Die Frage ist immer: "Gut oder schlecht ... In Bezug worauf? In Bezug auf welche Anforderung, welches Umfeld, welche Aufgabe, welche Situation?"

Machen Sie sich also bewusst, WOFÜR wollen Sie eine bestimmte Präferenz ermitteln oder einsetzen - dann werden Sie einen echten Nutzen erhalten von den Aussagen, die Sie hier finden!

Derzeit sind folgende, die Kreativität berührende Typologien und Präferenzmodelle im Umlauf: