Semantische Intuition

Semantische Intuition ist eine Ideenfindungstechnik (nach Schlicksupp), die vergleichbar der Reizwortlist sogenannte Reizwörter in Bezug zu der Aufgabenstellung setzt, um ungewöhnliche Ideen zu generieren; die Reizwörter werden hier aber, im Gegensatz zur Reizwortliste, aus der Aufgabe selbst heraus generiert, was die Technik vor allem für logisch orientierte Menschen oft leichter nachvollziehbar macht.

Was
Assoziationen zu Reizwörtern finden, die aus der Aufgabenstellung selbst heraus entwickelt wurden

Wofür
Reize nutzen, um neue und ungewöhnliche Anregungen zu erhalten – und durch den Bezug der Reizwörter zur Aufgabenstellung auch „kreativskeptische“ Teilnehmer konstruktiv und aktiv miteinbeziehen

Wann
Phase (2) des Idealog-Prozesses: GENERIERUNG

Was hilft
phantasievoll denken in MÖGLICHKEITEN

Art
Einzel- und Gruppentechnik

Wielange
10-45 min

Für wen
Fortgeschrittene


Womit
-
1 Gruppe (4-12 freiwillige TN)
- 1 Moderator, der die Methode kennt
- Material: Mehrere vorbereite und aufgehängte Flipcharts (mindestens 3), Tape, Stifte

Wie
- 1. Schritt: Aufgabenstellung
visualisieren; Bsp.: Wie können wir Autos sicher machen?
-
2. Schritt: Führen Sie zu der Fragestellung ein gewöhnliches Brainstorming durch (Flipchart 1). Einzige Bedingung: Zugelassen als Antworten sind nur Substantive, die aus einem Wort bestehen: z.B.: Lackierung * Radar * Sensomatik * Rundumsicht * Batterie * GPS
-
3. Schritt: Danach nehmen Sie die Antworten aus 2) als neue Reizworte und kombinieren jedes Wort mit jedem anderen je vorwärts und rückwärts (bzw. bei zu vielen Nennungen kombinieren Sie nur eine ausgewählte Anzahl) (Flipchart 2)) und wählen diejenigen aus, mit denen Sie weiterarbeiten möchten; z.B.: Lackierungs-Radar * Radar-Lackierung * ...
Dieser Schritt stellt eine Problementfernung dar, die aber, aufgrund der aus der Aufgabenstellung selbst heraus entstandenen Reizworte, auch für ungeübte Teilnehmer leichter nachvollziehbar ist.
- 4. Schritt: Diese Reizwortkombination untersuchen Sie nun in Bezug auf die ursprüngliche Fragestellung auf Assoziationen, Ideen und Lösungen, was Ihnen in Bezug zu der ursprünglichen Fragestellung einfällt. Diese erneute Problemannäherung führt oft zu vollkommen neuen Vorschlägen und Perspektiven, und nachfolgend zu überraschenden Lösungsansätzen.
- Bewertet wird erst nach einer Pause


Vorteile
- Liefert starke Ergebnisse und Lösungskombinationen, die oft einen Fundus für nachfolgende jahrelange Lösungsumsetzung bieten
- Verbindet intuitives und strukturiertes Arbeiten
- Ist, im Gegensatz zur klassischen Reizwortliste, für analytisch denkenden Personen eher nachvollziehbar, weil sich die Reizworte aus der Aufgabenstellung selbst heraus ergeben

Nachteile
- Braucht Zeit
- Braucht eine Moderation, die Erfahrung mit dieser Methodik hat!

© CreaJour 2010, Michael Luther


2-Reizwortliste
2-Morphologischer Kasten