"Sicherheitshinweise"

Kreative Typologien haben immer etwas markantes an sich. Sie beziehen Position. Das kann zu heftigem Kopfschütteln führen, zu eruptivem Schmunzeln - oder einfach zu einem echten Aha-Erlebnis.

Wenn Sie jedes Modell, jede Typologie nicht wie eine unumstößliche Wahrheit, sondern als eine interessante Perspektive behandeln, dann können Sie einen echten Nutzen - und Lerneffekt - daraus ziehen.

Daher gilt: Bitte anschnallen und los-lesen. Enjoy the ride!





Information

Gegenstand  Das Creative Problem Solving Profile (CPSP) von Min Basadur beschreibt 4 grundsätzlich verschiedene Arten, wie Menschen an Problemlösungen herangehen. Das Profile (englisch) beschreibt, WIE Menschen an Problemlösungsaufgaben herangehen; es trifft keine Aussage hinsichtlich der Fähigkeit, Probleme zu lösen, und kann gleichermaßen für Einzelpersonen wie für Teams eingesetzt werden.  
Grundlage  Das CPSP basiert auf dem Basadur Applied Creativity Process (BACP), einer kreativen Problemlöse-Methodik, die als Variation des CPS-Prozesses entstanden ist. Die 4 Quadranten des Profiles beziehen sich auf unterschiedliche Phasen des Prozesses und sind damit verbunden. Damit ist es - unseres Wissens nach - eine der drei einzigen "Typologien", die in direkter Weise mit einem Prozessmodell und seinen einzelnen Unterphasen verbunden ist; auch wenn die kreativen Phasen, die Basadur zugrunde legt, Anlaß zur Diskussion bieten - die erste Phase wird, vergleichbar mit dem OPM und auch deBonos 6 Denkhüten doppelt betont und ausgeführt, die eigentliche Ideenfindungsphase wird überschlägig einbezogen und fehlt als eigenständiger Abschnitt, wie auch die Trennung der ersten beiden Phase unscharf ist - lässt es sich für den Einsatzzweck des kreativen Problemlösens durchaus nutzen.  
Aussage   Das Profile trifft folgende Grundaussagen:
* Jeder Mensch ist eine Mischung aus verschiedenen Präferenzen
* Unterschiedliche Aufgaben favorisieren verschiedene Problemlösungspräferenzen
* Die 4 Quadranten sind "Zustände", keine Fähigkeiten
* Alle 4 Quadranten sind gleichermaßen wertvoll - und für die Vollendung eines Problemlöse- oder Innovationsprozesses notwendig
* Menschen können Kompetenz/en in allen 4 Quadranten erwerben - dessen ungeachtet liegt ihre Präferenz meist nur in 1 oder 2 Quadranten  
Ziel  Kenntnisse hinsichtlich der individuellen Präferenzen können die Bewältigung einer Aufgabe, die Lösung eines Problems oder die Entwicklung von Innovationen extrem fördern. Gleiches gilt auch für die Zusammensetzung von "Task Forces" und Teams: Gemischt-zusammengesetzte Teams, in denen Einzelpersonen aufgrund ihrer Präferenz Verantwortung in unterschiedlichen Phasen des Prozesses übernehmen können, sind in der Regel funktions- und leistungsfähiger.  


Einteilung

Interaktionsrolle   Zuschreibung  mögliche Schattenseite  
GeneriererIn   Startet Unternehmungen * sammelt Informationen * stellt Fragen * kann leicht beide Seiten einer Medaille sehen - und gut mit Ambiguität umgehen * zieht divergieren i.d.Regel dem konvergieren vor * erkennt Relevanz in fast jeder Sache.
Häufig anzutreffen in den folgenden Berufsgruppen: Akademiker, Künstler, Marketing, Non-Profit-Organisationen, Lehrer, Trainer & Coach * gebraucht seine Energie für ideengenerierende Optionen  
Kann sich im Generieren von zuviel Ideen verlieren * lässt manchmal den Blick für das Detail vermissen * verweigert sich manchmal dem Delegieren einer Aufgabe an Andere.  
KonzeptualisiererIn   Versteht es, Verbindungen herzustellen und bisher nicht miteinander zusammenhängende Fakten in Beziehung zu setzen * ... und braucht gleichzeitig auch das Verständnis um die Zusammenhänge * gebraucht seine Energie für konzeptentwickelnde- und Denk-Operationen * möchte die Alternative verstehen, bevor er richtig in Aktion tritt * überhaupt schätzt er mehr die Ideen an sich, als die Aktion * braucht das "Big Picture".
Häufig anzutreffen in den folgenden Berufsgruppen: Design, Marktforschung, Organisationsentwicklung, Produktentwicklung, F&E-Abteilung, Strategische Planung  
Mag es nicht, Anweisungen zu erhalten * manchmal zögerlich im Vorwärtsgehen, bevor eine Situation wirklich geklärt ist * gelegentlich zaudernd in Bezug auf die Auswahl zwischen Alternativen  
OptimiererIn   Wandelt abstrakte Ideen in handfeste Lösungen und Pläne * gebraucht seine Energie für Wissens- und Erfahrungseinsatz und Bewertungsoperationen *mag Situationen, wo es "die eine" richtige Lösung oder Antwort gibt * kann sehr genau die Fehler eines gegebenen Konzeptes herausstellen und evaluieren * fokussiert sich gerne auf wenige, spezielle Problemstellungen * liebt es zu konvergieren.
Häufig anzutreffen in Buchhaltung, Ingenieurwissenschaften, Finanzen, IT-Programmierer/ -Analyst, IT-Systementwickler.  
Kann ungeduldig werden im Umgang mit Ambiguität * Verliert manchmal das "Big Picture aus den Augen" bzw. verliert sich zu sehr in Details * neigt dazu, wenig emotional an Dinge heranzugehen  
ImplementiererIn   Liebt es, Dinge zu vollenden * gebraucht seine Energie für Umsetzung, Anpacken, Handeln * Pragmatiker ("wenn eine Theorie nicht greift - vergiß die Theorie") * zieht es vor, Dinge auszuprobieren (anstatt mental durchzugehen * ist bereit, so lange etwas zu probieren, bis eine brauchbare Lösung gefunden ist, mit der er Leben kann * oft enthusiastisch und engagiert * nimmt gerne das Risiko auf sich, etwas auszuprobieren, selbst ohne es vorher vollständig verstanden zu haben.
Oft zuständig für Kundenbeziehung, IT-Operator, Herstellung im allgemeinen, Projektmanager, Verkauf, administrativer Support  
Nimmt manchmal zuviel Risiko auf (sich und andere), ohne einen wirklichen Plan zu haben * ungeduldig mit unmotivierten oder abwartenden Personen * unruhig, wenn keine Aktion ansteht * kann zum "blinden Aktionisten" werden.  





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